Burning Down the House
Realisierungswettbewerb
Jugendmusikschule Rock-Pop-Zentrum
Sankt Gallen
Burning Down The House
Jugendmusikschule Sankt Gallen
Rock-Pop-Zentrum
Für die Stadt Sankt Gallen wird als Erweiterung der Jugendmusikschule ein historisches Schulhaus umgenutzt.
Die Erneuerung des äußeren Erscheinungsbildes erfolgt behutsam und im Sinne einer denkmalgerechten Sanierung. Gestaltprägende und bauzeitlich typische Details werden grundsätzlich erhalten bzw. wieder hergestellt. Die ursprüngliche Plastizität der Fassade gelangt wieder voll zur Geltung, die Großzügigkeit der Südfassade wird neu erlebbar.
Das Innere ist im bewussten Kontrast zum äußeren Erscheinungsbild geprägt durch eine collagehafte, expressive polychrome Farbigkeit sämtlicher Bauteile und Oberflächen. Der Innenraum wird durch diese sozusagen einheitliche Bearbeitung durchgängig als Ganzes erlebbar. Zum zentralen Ort wird dabei der über zwei Ebenen durchbindende und durch vorhandene Öffnungen sowie gezielt gesetzte Durchbrüche erlebbare Veranstaltungs- oder Multifunktionsraum.
Eine freigestellte Treppe und ein ebenfalls frei eingestellter Aufzugsschacht verknüpfen als erlebbar zentrale skulpturale Erschließungsfigur alle Ebenen. Zu den Obergeschoßen hin befreien sich die Räume mehr und mehr von der orthogonalen Grundstruktur des Gebäudes. Der nicht-orthogonale Raumzuschnitt unterstützt hierbei die Optimierung der Raumakustik und gibt maximale Freiheitsgrade im Hinblick auf Raumgrößen und Raumzuschnitte bzw. -proportionen.
Das Aufarbeiten von erhaltenswerten Details und Bauteilen – innere Windfangtür, Hoftüre, Innentüren, Türgewände und Laibungsverkleidungen, hölzerne Friese und Wandpaneele – ist Teil des Konzeptes.
Die insgesamt szenische Wahrnehmung sowohl der räumlichen Situation als auch des Oberflächen- bzw. Farbkonzeptes fördert in hohem Maß die Identifikation der Nutzer mit dem Ort. Ein spannungsgeladenes maximal prägnantes Raumgefüge mit moderner dynamischer Anmutung ist entstanden.
Farbe und Raum sind die prägenden Gestaltungsmittel. Das Konzept sollte mit vergleichsweise einfachen Mitteln, in keiner Weise abhängig von hohen Oberflächenstandards und aufwendigen Details umsetzbar sein.
Wettbewerb
10/2010
Architektur
A. Fiess
Dipl.-Ing. Freier Architekt, Stuttgart
Bauphysik
Horstmann & Berger, Altensteig
TGA Konzept
Henne & Walter, Reutlingen
Brandschutz
Ingenieurbüro für Brandschutz und Bauwesen
Dipl.-Ing Werner Lorenz, Holzminden