Stadtbühne

Wettbewerb Neugestaltung Kornhausplatz Göppingen

Der Kornhausplatz in Göppingen leidet an einer grundsätzlichen Unaufgeräumtheit. Dies betrifft am Rande sowohl die stark heterogene und mit den Jahren etwas überkommene Oberflächengestaltung sowie den ungeordneten Bewuchs, aber auch wesentlich den Zustand der nördlichen, nordöstlichen und nordwestlichen Randbebauung. Grundsätzlich und unabhängig vom derzeitigen technischen und optischen Zustand handelt es sich beim Friedrichsbau und mit Einschränkung auch beim Parkhaus u. E. allerdings um eine durchaus berechtigte qualitätvolle Architektur. Ein prinzipieller verkehrlicher Mangel der Platzsituation besteht in der wenig attraktiven Anbindung des Kornhausplatzes an die Friedrichspassage.

Aus dem zentralen Platzbereich entwickelt sich zum Parkhaus und zum Friedrichsbau hin eine Stufen- und Rampenanlage, die den Höhenversprung vom Platzniveau zur Friedrichspassage überwindet und eine selbstverständliche und barrierefreie Anbindung schafft. Auf halber Höhe wird das Parkhaus in einem loggiaartigen Einschnitt an prominenter und attraktiver Stelle neu erschlossen.

Der Kornhausplatz wird zur Stadtbühne. Aus der Gesamtfigur heraus entwickelt sich zum Einzelhandelsgebäude hin eine geneigte Wandscheibe, die der dortigen wenig attraktiven Fassade und Fluchttreppensituation paraventartig vorgeblendet wird.

Die Gestaltung der südwestlichen und südlichen Platzbereiche zum Alten Kornhaus und zum Hotelneubau hin bleibt in Gestalt und Erscheinungsbild in Entsprechung der Maßstäblichkeit der Bebauung in diesen Bereichen kleinteiliger und traditioneller.

Die wie beschrieben an sich durchaus qualitätvollen Fassaden werden saniert und erforderlichenfalls energetisch ertüchtigt. Die Putzoberflächen werden erneuert, Fenster oder beschädigte Komponenten ersetzt. Die prägende Bänderung der Fassaden wird in diesem Zuge durch formale Maßnahmen gestärkt.